02.04.2023

Stimmen aus dem Autismuszentrum Leipzig zum Welt-Autismus-Tag 2023

Seit 2008 findet jedes Jahr am 2. April der Welt-Autismus-Tag statt. Mit verschiedenen Aktionen wird weltweit über die vielfältigen Erscheinungsformen von Autismus informiert und für das Thema sensibilisiert. Auch die BBW-Leipzig-Gruppe macht mit und lässt die Kolleg*innen aus dem Autismuszentrum Leipzig zu Wort kommen.

Täglich leisten die Mitarbeitenden des Autismuszentrum Leipzig Förderung, Begleitung und Training für Menschen jeden Alters mit jeder Form von Autismus. Neben der individuellen Arbeit mit den Klienten*innen wird das soziale Umfeld einbezogen und Elternarbeit geleistet.

Was müsste sich im alltäglichen Umgang mit Menschen im Autismus-Spektrum ändern?

„Wir beschäftigen uns sehr viel mit dem Thema Vielfalt. Und ich würde mir wünschen, dass Autismus nicht als Sonderfall gesehen wird, sondern als Normalität wahrgenommen wird. Und nicht der Maßstab ist, was leistet der Durchschnitt oder wie entwickelt sich der Durchschnitt, sondern dass jede*r sein eigenes individuelles Entwicklungspotential hat und das muss gesehen werden!“

„Ich würde mir wünschen, dass Eltern und Einrichtungen eine realistische Erwartungshaltung an den Tag legen. Nicht alles klappt, was wir erwarten. Nehmt euch den Erwartungsdruck, dann übt ihr ihn auch nicht auf die Kinder aus. Ich hoffe, dass ich so viel Kompetenz in meinem Berufsfeld einbringe, dass ich sagen kann: Ich kann das bewirken, dass ich den Druck von den Klient*innen wegnehmen und das System so aufklären kann, dass eine gute Zusammenarbeit möglich wird ohne Druck und falsche Hoffnung!“

„Nicht nur akzeptieren, sondern als Bereicherung sehen! Ein einfaches Beispiel aus der Schule: Die Kinder sollen im Unterricht eine Sonne und den Himmel malen. Das autistische Kind ist das einzige, das gesagt hat: ‚Hey Moment mal, die Sonne ist aber nicht gelb!‘. Dann wird es Lehrer*innen geben, die sagen: ‚Aber das haben wir schon immer so gemacht‘ und dann kann es Lehrende geben, die sagen: ‚Ach, das ist ja mal spannend!‘. So etwas also auch als Chance zu sehen und anzunehmen und nicht alles gleichzumachen! Es geht nicht darum, das autistische Kind zu schützen oder in Watte zu packen. Es geht vielmehr um eine gute Balance zwischen Fordern und Fördern auf der einen Seite und auf alle Fälle Akzeptanz und Interesse für die Fähigkeiten und was Kinder im Autismus-Spektrum mitbringen können auf der anderen Seite!“

Das Autismuszentrum Leipzig bietet auch Schulungen an. Anfragen unter autismuszentrum@bbw-leipzig.de.

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Christine Heuer

Christine Heuer

Leiter*in Unternehmenskommunikation

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